Mälzen

Malz wird in der Mälzerei aus Gerste oder Weizen hergestellt. Die Aufgabe des Mälzens besteht darin, im Getreidekorn
* Enzyme - insbesondere stärkeabbauende Enzyme - zu bilden,
* die unlösliche Stärke in abbaubare Stärke umzuwandeln und
* Farb- und Aromastoffe zu bilden.

Neben Enzymen bilden sich auch Melanoidine.
Das Mälzen gliedert sich in die drei Abschnitte Weichen, Keimen und Darren. Frisch gedarrtes Malz ist zum Brauen noch nicht geeignet und muß daher noch mehrere Wochen gelagert werden. Am Ende des Mälzens steht das Braumalz. Bevor es im Brauprozess eingesetzt werden kann, muß es - meist in der Brauerei - in Schrot- oder Malzmühlen zerkleinert (geschrotet) werden.


Maltose (Malzzucker)

Doppelzucker, der aus zwei Molekülen Glukose besteht.


Malz

Das in der Mälzerei durch Zugabe von Wasser zum Weichen und Keimen gebrachte Braugetreide (Grünmalz). Dieses wird anschließend gedarrt (Darrmalz). Spricht man allgemein von "Malz", so ist stets Gerstenmalz gemeint. Wird Weizen als Braugetreide verwendet, muß ausdrücklich von "Weizenmalz" gesprochen werden. Für die Bierbereitung ist das Braugetreide in seiner ursprünglichen Form nicht brauchbar, da die Kohlenhydrate nicht in vergärbarem Zucker vorliegen, sondern in Form von Stärke.


Malztrunk

Verbreitung: bundesweit; Biergattung: Vollbier; Stammwürzegehalt in %: durchschnittlich 11,7; Alkoholgehalt in Vol%: unter 0,5 = kein feststellbarer physiologischer Einfluß; Bierart: obergärig; Charakteristik: dunkelbernsteinfarbenes, blankes Getränk; Brauprozess: Hefezugabe bei 0°C, keine Vergärung und dadurch kein Alkohol; Zugabe von Invertzucker und Zucker-Kulör sowie natürliche Kohlensäure; Verbraucherverhalten: hohe Akzeptanz vor allem bei Sportlern und Frauen; beliebt als Energielieferant bei Kindern und Jugendlichen Geschichte: einer der Vorläufer war die Braunschweiger Mumme, die 1492 erstmals gebraut wurde und zum wohlschmeckenden Energielieferanten weiterentwickelt wurde; Bierpflege: schmeckt am besten gut gekühlt aus dem Kühlschrank; Sonstiges: hat einen geringeren Energiewert als Limonaden, Fruchtsäfte u. Milch.


Münchner Oktoberfest

Anlaß des ersten Oktoberfestes waren die Feierlichkeiten zur Vermählung des bayrischen Kronprinzen und späteren Königs Ludwig I. mit Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen am 12. Oktober 1810. Dazu waren auch die Münchner Bürger geladen. Ort der Feierlichkeiten war die Festwiese, die damals noch vor den Toren der Stadt lag und seit dem zu Ehren der Gemalin "Theresienwiese" heißt. Beendet wurden die Hochzeitsfeierlichkeiten durch ein Pferderennen, das in Anwesenheit der königlichen Familie als ein Fest für ganz Bayern gefeiert wurde. Durch den Beschluß, das Rennen im folgenden Jahr zu wiederholen, entstand die Tradition der "Oktober"-Feste. Schon beim nächsten Oktoberfest 1811 fand neben dem Pferderennen auch ein Landwirtschaftsfest als Fachausstellung zur Hebung der bayerischen Agrarwirtschaft statt. Während es das Pferderennen als ältesten und auch beliebtesten Veranstaltungspunkt heute nicht mehr gibt, findet das "Zentrallandwirtschaftsfest" heute noch alle 3 Jahre auf dem südlichen Teil der Theresienwiese statt.

Das Angebot an allgemeinen Vergnügungen war in den ersten Jahrzehnten bescheiden. 1818 wurden das erste Karussell und zwei Schaukeln aufgestellt. In kleinen Buden, deren Zahl rasch wuchs, konnten sich die Besucher mit Bier versorgen. Den Bierbuden folgten ab 1896 die ersten großen Bierburgen, aufgestellt von unternehmungslustigen Wirten in Zusammenarbeit mit den Brauereien. Der andere Teil des Festgeländes wurde durch das Vergnügungsangebot der Schausteller bestimmt. Das Angebot an Karussells usw. hatte schon seit den 70er Jahren des 19. Jahrhunderts zugenommen, einhergehend mit der Entwicklung des Schaustellergewerbes in Deutschland.

Heute stellt sich das Oktoberfest als größtes Volksfest der Welt dar, mit seiner für das 20. Jahrhundert charakteristischen Ausrichtung zur Internationalität: Rund 6 Millionen Besucher aus aller Welt kommen hier zusammen.

1996 hatte das Oktoberfest 6,9 Mio. Besucher, die 5,1 Mio. Maß Bier getrunken und 79 Ochsen, 383.000 Würstl sowie 630.000 Hendl verzehrt haben.

Und weil das Oktoberfest immer noch auf der Theresienwiese stattfindet, spricht man auch einfach von der «Wies'n»: "Willkommen auf der Wies'n" bedeutet also nichts anderes als "Willkommen beim Oktoberfest"!